Welche Männer haben Erektionsprobleme und was können Männer tun, wenn sie Erektionsproblem haben?
In diesem Bericht wird genauer auf Folgendes eingegangen:
Was sind Erektionsprobleme?
Warum eine Erektion für Männer wichtig ist?
Was bei Erektionsproblemen getan werden kann?
Wie Männer mit Erektionsprobleme umgehen können?
Was sind Erektionsprobleme?
Erektionsprobleme sind Störungen der Schwellfähigkeit vom Penis. Das «nicht mehr können», belastet viele betroffene Männer. Darüber zu sprechen, fällt schwer.
Erektionsprobleme können primär, sekundär oder situativ sein. Von einer primären Erektionsstörung spricht man, wenn noch nie eine Erektion (Steifheit des Penis) stattgefunden hat und selten vorkommen. Oftmals sind Behinderungen oder Beeinträchtigungen, die während der Schwangerschaft entstanden sind, Ursache dafür. Auch können kognitive oder emotionale Auslöser für eine primäre Erektionsstörung verantwortlich sein.
Bei einer sekundären Erektionsstörung war zuvor eine Erektion möglich. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Erektion mit anderen Menschen zusammen oder mit sich alleine erlebt wurde. Wenn die Erektion in gewissen Situationen funktioniert und in anderen nicht, spricht man von einer situativer erektilen Dysfunktion.
Warum eine Erektion für Männer wichtig ist?
Wenn ein Mann sich wegen seiner Erektionsschwierigkeit schlapp fühlt, zeigt dies, dass der Mann emotional mit seinem Penis in Beziehung steht.
«STEHT ER – ALSO BIN ICH» (erigo ergo sum)
Die Erektion wird dann als Identität der eigenen Persönlichkeit wahrgenommen.
Viele Kleinkinder spielen mit ihren Genitalien. Durch das Spiel mit dem Penis können Gelegenheitserektionen entstehen. Kinder entdecken die Welt und ihren Körper und erfreuen sich über ihre Erkenntnisse.
Wenn beim Spiel mit dem Penis eine Erektion entsteht, kann diese unterschiedliche Emotionen auslösen. Eine Erektion kann Stolz, Freude, Angst, Unsicherheit, Gefühlschaos, Erregung u.s.w freisetzen. Zudem sind Kinder oftmals von Erwachsenen umgeben und wie diese auf die Erektion eines Kindes reagiert, hat einen Einfluss auf die sexuelle Entwicklung.
Habe ich beim Entdecken meines Körpers gelernt, mit meinem Penis umzugehen und mich mit ihm in diversen Situationen stolz zu fühlen oder fällt es mir schwer, in positiver Verbindung mit meinem Penis zu sein?
Für eine gesunde Ejakulation, benötigt es eine Erektion. Die Erektion eines Mannes ist gleich zu stellen wie die Fruchtbarkeit einer Frau. Auch wenn nicht alle Menschen den Wunsch haben, Kinder zu zeugen, so hat die eigene Fruchtbarkeit auf das Gefühlsleben vieler Menschen einen Einfluss und stellt einen wichtigen Faktor der sexuellen Gesundheit dar.
Im Detail unter folgendem Link zu lesen:
https://www.euro.who.int/de/health-topics/Life-stages/sexual-and-reproductive-health/news/news/2011/06/sexual-health-throughout-life/definition
Was bei Erektionsproblemen getan werden kann?
Um zu wissen, was man bei einer Erektionsstörung tun kann, sollte man zuerst wissen, wie eine Erektion überhaupt funktioniert. Einfach ausgedrückt: Der Penis wird steif, wenn es ihm wohl ist. Viele Männer kennen das Gefühl, dass der Penis nicht immer das macht, was erwünscht wird. Unser Körper kennt verschiedene Reflexe und auch die Erektion ist ein Reflex, ein sogenannter Erregungsreflex, der durch Erregungsquellen ausgelöst wird.
Damit diese Erregungsquellen überhaupt aktiv wahrnehmbar sind, müssen einige Faktoren stimmen, da der Penis «Feinde» hat und sich bei gewissen Einflüssen lieber zurückzieht. Mögliche Feinde des Penis sind beispielsweise:
* Versagensängste.
* Stress (situativ oder chronisch)
* Herausfordernde Lebensereignisse.
* körperlicher oder psychischer Druck/Leistungsdruck
Wissen Sie, was sie sexuell anspricht. Wissen Sie auch, wann ihr Penis in sexuellen Genuss kommt?
Einflüsse treffen auf unsere Sinnesorgane (Erregungsquellen: Sehen, Hören, Fühlen, Schmecken, Riechen) und können zudem Gedanken, Bilder, Fantasien und Emotionen auslösen. Dabei stellt sich die Frage, welchen Einflüssen ihr Penis ausgesetzt ist. Erlebt der Penis jeden Tag neue Einflüsse oder erlebt der Penis immer wieder die gleichen Einflüsse?
Die Erregungsquellen eines Menschen sind abhängig von seinen Erfahrungen und dem dabei Erlebten. Je häufiger ein Penis das gleiche Muster erlebt, desto exakter und mit immer bevorzugterer Vorliebe strebt er nach dem Detail. Gerät das gewohnte Muster ins Ungleichgewicht, kann es zu einer Erektionsstörung kommen.
Wer eine diverse Auseinandersetzung mit dem eigenen Penis lebt und lernt unterschiedliche Einflüsse zu erotisieren, kann sich in seiner Sexualität flexibler weiterentwickeln.
Wie Männer mit Erektionsproblemen umgehen können?
Wer aktuell Erektionsprobleme hat, erzeugt mehr hemmende als fördernde Einflüsse, für eine Erektion, worunter das Wohl des Penis leidet.
Wenn ein Erektionsproblem vorhanden ist, verursacht dies oftmals Verunsicherung und Ängste. In solchen Fällen zeigt sich häufig, dass es mehr um die Person geht als um den Penis an sich. Wer befürchtet, dass die Erektion wegen medizinischen Ursachen Mühe hat, soll sich von der Urologie abklären lassen.
Wenn keine medizinischen Gründe vorhanden sind, gibt es die Möglichkeit sich mit dem eigenen Penis auseinanderzusetzen:
* Ist mein Körper fit und fühlt er sich gesund an?
* Wie ist mein sexuelles Verlangen?
* Wie ist meine Haltung gegenüber Sex? Positiv, neutral, negativ?
* Wie fühlt sich mein Becken an? Erlebe ich es als beweglich oder habe ich Spannungen?
* Wie viel Platz gebe ich meinen Fantasien?
* Fühle ich mich mit meinem Penis verbunden?
* Bin ich männlich und sexuell selbstsicher?
* Kann ich meine Bedürfnisse und sexuellen Wünsche äussern?
Wer Erektionsprobleme hat und durch das Beantworten von Fragen seine eigene Sexualität besser kennenlernt, kann auch besser darauf Einfluss nehmen. Das Verstehen, die Auseinandersetzung und das Üben (Embodiment: Reenactment) der eigenen Erektionsfähigkeit, fördert persönliche Entwicklung und sexuelle Selbstsicherheit.
Bei vielen Männern nimmt die Erektionsfähigkeit im Alter ab. Erlebt der Penis wenig wohlige Momente, kann dies die Erektionsfähigkeit beeinträchtigen und Erektionsprobleme begünstigen.
Erektionsprobleme kann jeder bekommen und die Einflüsse, die dazu führen, sind komplex. Wichtig ist zu berücksichtigen, dass Erektionsprobleme unser Selbstwert schwächen können und es aus diesem Grund wichtig ist, sich stetig mit der eigenen Erektionsfähigkeit auseinanderzusetzen.
Wer den eigenen Penis erotisiert, stolz auf ihn ist und die eigene Erektionsfähigkeit kennt, lernt, mit ihr umzugehen und kann den Prozess beeinflussen. Wer seine Sexualität im Autopilot beenden möchte, dem empfehle ich, sich mit den obigen Fragen auseinander zu setzen oder das Thema in einer professionellen Sprechstunde bspw. mit einem Sexualberater zu vertiefen.
Ich freue mich, von Dir zu hören und heisse Dich in der Praxis in Bern willkommen. Ich lege Wert darauf, Dir den nötigen Raum zu schaffen, damit Du Dich mit Deiner ganz persönlichen Sexualität auseinandersetzen kannst.